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'Man was für ein Scheiß Tag', dachte ich und hievte meine abgenutzte und zerfledderte Reisetasche aus dem Bus, mit dem ich zu meinem neuem College gefahren bin. Ich ließ den Gurt der Tasche auf meiner Schulter liegen und lief mit meinem Gepäck Richtung Schultor. Es begann schon wieder zu Regnen, so das ich mich laut Fluchend darüber beschwerte, mich jedoch nicht bemühte schneller zu laufen, da ich sowieso Nass werden würde. Ich hatte das Gefühl die Einfahrt geht nicht zu Ende, denn nach fünf weiteren Minuten, war ich immer noch nicht beim Tor angekommen und wie das so typisch für mich war, fluchte ich erneut lautstark, wofür mich das Universum mal wieder sofort bestrafte- Ich fiel der länge nach hin.


Gerade war ich auf dem Weg zurück ins Wohnheim wobei ich meinen Kaffee schlürfte den ich mir zuvor bei Starbucks gegönnt hatte, da fing es auch schon an zu regnen. "Na toll..", murmelte ich leicht genervt zu mir selbst und seufzte. Natürlich hatte ich keinen Regenschirm dabei - wie sollte es auch anders sein? Vorhin schien immerhin noch die Sonne! Da rechnete ich wohl kaum mit Regen. Wobei das bei meinem Glück eigentlich so gar vorhersehbar war. Nass wurde ich nun sowieso also beeilte ich mich gar nicht erst groß. Mich abzuhetzen war sowieso nicht so wirklich mein Ding und da nichts und niemand auf mich wartete, konnte ich danach auch eine schöne heiße Dusche nehmen.
In der Nähe des Schultors viel mir dann eine hübsche junge Frau auf, die vor sich hin meckerte. Das zauberte nun doch ein leichtes Grinsen auf meine Lippen. Ich fand es amüsant wie sie so vor sich hin fluchte. Kennen tat ich sie jedoch nicht. Zumindest kam sie mir nicht weiter bekannt vor. An so eine Schönheit hätte ich mich doch sicher erinnert. Plötzlich stolperte sie und viel auch noch hin. "Oh nein.." Sie tat mir wirklich leid. Das schien wohl nicht so ganz ihr Tag zu sein. Schnellen Schrittes lief ich auf sie zu und hielt ihr meine Hand hin um ihr beim aufstehen zu helfen. "Alles in Ordnung?", fragte ich und lächelte liebevoll zu ihr hinab.




Als das Mädchen mit Braunen Haaren über mir war und mich fragte ob alles OK war musste ich Lachen. Nach 10 Minuten in denen ich immer noch nicht aufhören konnte zu lachen, schaute sie mich verstört an. "Was ist denn mit dir los? Hast du dir Weh getan?" Als sie mich das fragte, beruhigte ich mich so langsam, atmete einmal tief durch und schaute sie an. Sie schien ehrlich besorgt zu sein. "Ob alles ok ist fragst du? Natürlich ist alles okay wieso auch nicht? Setz dich doch zu mir auf den Boden!" Als ich das sagte schaute sie mich verwirrt an und mir fiel ein, dass gar nicht alles ok ist. "Warte nein! Es ganz und gar nichts OK. Ich hab zwei Stunden lang keine Kippe mehr gehabt. Ich mach mir jetzt eine an. Danke fürs erinnern. Ich bin übrigens Jo, du?" Nachdem ich zu ende gesprochen hatte, kramte ich in meiner Lederjacke rum bis ich Feuer und 'ne Kippe hatte, die ich mir auch sogleich ansteckte und anschließend einladend auf einen Platz neben mir auf dem Boden klopfte, der übrigens richtig gemütlich war.


Okay, ihre Reaktion war für mein Empfinden tatsächlich etwas merkwürdig. Ich schüttelte nur leicht fassungslos den Kopf als sie mir anbot mich zu ihr zu setzen. War das ein Scherz oder hr ernst? Ich wusste es wirklich nicht. Auch den Kommentar über ihre Zigarette war für mich verwirrend. Seltsames Mädchen.., dachte ich mir innerlich, musste aber doch grinsen da ihre Art etwas amüsant in meinen Augen war. "Ich bin Rebecca, aber nenn mich Becca. Du bist neu hier oder?", fragte ich dann und schaute einmal kurz rauf in den Himmel. Der regen schien sich in nächster Zeit nicht zu verziehen. Da ich eine weiße Hose an hatte, schüttelte ich erneut den Kopf als sie auf den Boden neben sich klopfte. Ich hing an meiner Hose und musste mir diese nicht völlig einsauen. Wäre es eine dunkle Hose gwesen, hätte ich den Spaß so gar mitgemacht. "Willst du jetzt allen ernstes hier sitzen bleiben? Du erkältest dich noch!" Ich verstand auch nicht so ganz den Sinn darin hier auf dem Boden zu sitzen. Gut, ich liebte den Regen für gewöhnlich, besonders den Geruch, aber da legte ich doch etwas Wert auf meine Gesundheit. Immerhin waren die Steine auf denen sie saß kalt und dazu noch der regen, warm war es auch nicht - die perfekte Einladung für eine Lungenentzündung!




Ich lächelte sie amüsiert an und legte meinen Kopf in den Nacken. "Ich werde nicht Krank und war es auch noch nie! Ich bin einfach ein Glückspilz." Nachdem ich das gesagt hatte, zog ich ein letztes mal an meiner Kippe und warf diese dann in eine Riesige Pfütze. Die Braunhaarige Schönheit zitterte bereits am ganzen Körper, sodass ich einen Entschluss faste. Ich rappelte mich träge auf, schwang meine 10 Kilo Tasche auf meine Schulter und lächelte Rebecca erneut an. "Komm bring mich zum Direktor. Und zeig mir die Gegend.", befahl ich ihr. Jaa das war so eine Macke von mir. Ich fragte nie freundlich, sondern forderte sofort alles mögliche, doch komischerweise machte jeder das was ich sagte. Naja mir gefiel es.


Als sie dann so einen befehlshaberischen Ton anschlug hob ich eine Augenbraue und platzierte meine rechte Hand an meiner Hüft, in der anderen immernoch den Starbucks-Becher haltend. Wenn sie dachte sie könnte so mit mir reden und mir sagen wa sich zu tun hatte, dann irrte sie sich definitiv. "Na hör mal, seh ich vielleicht aus wie deine Sklavin? Versuchs nochmal in anderem Ton oder sieh zu wie du den Weg findest.", antowrtete ich dann etwas überheblich. Ja, ich war eben nicht nur das nette Mädchen das sich mit jedem gut verstand. Wenn mir jemand blöd kam, konnte ich auch ganz anders sein. Was dachte sie denn bitte wer sie ist mir sagen zu wollen was ich zu tun hatte? Ich konnte mir durchaus schönere Dinge vorstellen als sie herumzuführen.




Uuups, ich glaube bei der zieht das nicht. Naja aber sie kennt das Leben auf der Staße ja auch nicht, denn dort muss man so reden um selbst zu Überleben. Also tat ich das was ich sonst nie machen würde. "Also noch mal. Es tut mir Leid, dass ich es einfach so beschlossen hatte, doch da wo ich herkomme, muss man so sein. Noch mal tut mir Leid. Könntest du mir bitte zeigen wo alles ist?" Ich schaute sie gleichgültig an, wirkliche Gefühle kann ich nicht zeigen, seitdem meine Eltern ermordet wurden und mein Bruder verschwunden war.


Da wo sie her kam? Das machte mich doch irgendwie neugierig, aber ich wollte ihr auch nicht zu nahe treten, also beließ ich es erst einmal dabei. "Schon okay. Na komm, gehen wir!", sagte ich daraufhin und setzte wieder ein Lächeln auf. Wenn sich jemand entschuldigte war die Sache auch für mich vergessen. Zumindest bei solchen Sachen. "Ich würde dir allerdings wirklich nicht empfehlen mit den Leuten hier so zu reden. Es sei denn du hast Lust auf ewig währenden Zickenterror.", erklärte ich dann noch zusätzlich und lief mit ihr durchs Schultor und dann ins Schulgebäude. Das war von mir nur ein kleiner Tipp am Rande. Klar, durchsetzungsfähig sollte man sein, aber befehlshaberisch? Oh nein, das würde nicht gut enden! Nicht alle waren da so tolerant wie ich.




Wir passierten grade das Tor als sie mir sagte, dass ich es besser lassen sollte und nett zu den Leuten hier sein sollte. Doch wollte ich das auch? "Ich werde mich bemühen. Danke für den Tipp!" Ich wollte grade weiter sprechen, als ich am Rand meines Sichtfeldes sah, dass dort jemand von den Leuten stand, die ich auf der Straßen kennengelernt hatte und es war die Person, die für mich immer die Geschäfte abgeschlossen hatte. Ich lief auf den dürren und schlacksigen Jungen Namens Ryan zu und fasste ihn mit der Hand am Ellbogen. Auf Rebecca achtete ich grade gar nicht. "Was gibts denn Ry? Ist was vorgefallen?"


RE: Rebecca und Jo
in Overplay 05.03.2013 18:44von Rebecca Parker •

Wie bestellt und nicht abgeholt blieb ich stehen und zog nun beide Augenbrauen in die Höhe. Von Höflichkeit hielt sie anscheinend nicht viel und so langsam verging mir auch die Geduld und die Lust wenn ich ehrlich war. Wollte ich wirklich jemanden herumführen, in meiner Freizeit, der mir nicht den geringsten Respekt entgegen brachte? So langsam zweifelte ich daran. Erst wollte sie mir sagen wa sich zu tun hatte und jetzt ließ sie mich einfach so stehen. Das musste ich mir nun wirklich nicht gefallen lassen. Kurzer Hand zuckte ich mit den Schultern und lief dann einfach weiter ohne irgendetwas zu sagen.




Als mir Ry sagte, dass eine aus unserem Bekannten Kreis wieder auf Drogen war, war ich zunächst geschockt. Wir hatten doch so lange mit Debby geredet bis sie aufhörte. Ich sagte ihm das er mit ihr zu mir kommen sollte, wenn es ausartet, doch zunächst sollte er es mit reden versuchen. Als er weg war, schaute ich mich um und merkte, dass Rebecca einfach gegangen war und schon 20 Meter weit weg war. War ich auch selber schuld, ich hätte ihr Bescheid geben müssen. Ich lief ihr schnell hinter her um mich zu entschuldigen, denn nett war sie schon. "Hey Tut mir voll leid, dass ich zu Ry gegangen bin, aber er taucht nur auf wenn er Hilfe braucht. Es gab ein Problem. Ich habe dich vor Sorge um ihn vergessen. Das passiert dir bestimmt auch wenn du dir Sorgen um die machst, die dir was bedeuten!" Nachdem ich meine Ansage gemacht hatte, blieb sie ruckartig stehen.


RE: Rebecca und Jo
in Overplay 05.03.2013 19:09von Rebecca Parker •

Ehrlich gesagt war ich schon verwundert, dass sie mir nach gelaufen kam. Damit hatte ich gar nicht mehr gerechnet. Es viel mir wirklich schwer sie einzuschätzen. Auf der einen Seite schien sie ganz nett zu sein, auf der anderen total unhöflich. Ich wusste nicht so ganz was ich davon halten sollte, lenkte dann aber letzten Endes ein. Natürlich konnte ich das irgendwo verstehen. Trotzdem kam ich mir ein wenig veräppelt vor. "Schon okay. Ich hoffe es war nichts schlimmes?", erkundigte ich mich dann schließlich und lief dann mit ihr weiter den Gang entlang. "Also.. da sind die Klassenzimmer.", erklärte ich nebenher und zeigte mit einer Hand auf die Räume der rechten Seite. "Und da vorne ist das Sekrätariat und daneben das Lehrerzimmer.", fügte ich hinzu und zeigte mit meiner Hand in die andere Richtung. Ob sie das jetzt noch groß interessierte war fraglich, aber immerhin waren wir ja deshalb hier. "Das Büro des Direktors findest du ganz hinten am Ende des Ganges."




Ich schaute sie höfflich an und lächelte sie beschwichtigend an, als ich ihr sagte das es nichts schlimmes war. Es brauchte ja schließlich nicht jeder wissen, wo ich lebte und mit welchen Problemen ich mich rumschlagen musste. Urplötzlich hatte ich ein schlechtes Gefühl, denn ich hatte die Vermutung, dass ich nicht hier im College leben durfte, wegen des Geldes. Ich richtete mich zu meiner vollen Größe auf und schaute Rebecca grade heraus an. "Rebecca weißt du ob ich hier im College wohne oder ob ich mir was 'suchen' muss?" Als ich suchen sagte, sprach ich es Dumpf und traurig aus, da ich wusste was mich da wo ich wohnen würde erwarten müsste. Doch gleichzeitig fühlte ich dabei ein Zuhaues Gefühl, da das schließlich mein Heim war. Die Straße.



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